Tag der Arbeit 2024
„Klare Perspektiven für die Beschäftigten“

Unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“ demonstrieren am 1. Mai tausende Beschäftigte. Deutschlandweit gehen sie für gute und sichere Arbeit auf die Straße.


„Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“: unter diesem Motto begehen tausende Beschäftigte in ganz Deutschland den 1. Mai – den Tag der Arbeit. Mit Demonstrationen, Kundgebungen und Aktionen machen sich Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für gute und sichere Arbeit sowie klare Perspektiven für Beschäftigte, Unternehmen und Gesellschaft stark.

Zum Tag der Arbeit bekräftigt die IG Metall, dass Investitionen das Gebot der Stunde sind, um klare Perspektiven und Verbindlichkeiten für die Beschäftigten zu schaffen. Immer häufiger müssen sich die Gewerkschaft und ihre Mitglieder gegen Verlagerungen und Abbaupläne wehren. Die Investitions- und Strategielosigkeit der Unternehmen wird immer offensichtlicher. Das zeigen nicht nur Betriebsrätebefragungen, das zeigen auch Schließungen und Verlagerungen oder entsprechende Pläne.
 

Klare Perspektiven sichern Wohlstand

Christiane Benner (Bild oben, Mitte) machte in Erfurt deutlich, dass die Unternehmen Verantwortung zeigen müssen. „Kurzsichtige Abbaupläne und mangelndes Vertrauen in den Industriestandort und seine Beschäftigten sind feige. Das schwächt nicht nur die Beschäftigten und die Wirtschaft, sondern ist auch gesamtgesellschaftlich ein fatales Signal“, sagt die Erste Vorsitzende der IG Metall. „Die Voraussetzungen sind da: unsere klugen Beschäftigten, unsere innovativen Unternehmen in Industrie und Handwerk, unser duales Ausbildungssystem. Sie alle müssen Pläne für die Zukunft erkennen können. Klare Perspektiven sichern Wohlstand, Wachstum und Demokratie.“

Benner verlangt von Politik und Unternehmen mehr Verbindlichkeit: „Die Beschäftigten haben Sicherheit und Perspektiven verdient. Sie sind klug, fleißig und motiviert, sie gestalten den Wandel mit, sie stehen die Krisen durch. Sie fordern zu Recht klare Zukunftsaussichten.“
 

Industriepolitik ausbauen

Bei der Kundgebung in Duisburg fordert der Zweite Vorsitzende Jürgen Kerner eine konsequente Industriepolitik. Der massive Wandel der Wirtschaft sei vergleichbar mit der Industrialisierung im vorletzten Jahrhundert. „Ökologischer Umbau, Digitalisierung und künstliche Intelligenz, globale Entwicklungen – das müssen wir gestalten“, sagte Kerner.
 

Jürgen Kerner (Mitte) im Demonstrationszug zum 1. Mai durch Duisburg

Beschäftigte ziehen zum 1. Mai durch Duisburg. Jürgen Kerner (Mitte) forderte bei der Kundgebung unter anderem einen Brückenstrompreis für die Industrie.

Massive Investitionen, etwa in Ladesäulen und Wasserstoffnetze, seien daher unabdingbar – deshalb müsse die Schuldenbremse weg. Die Wettbewerbsnachteile Deutschlands, vor allem die hohen Energiekosten, müssten ausgeglichen werden. „Wir brauchen einen Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie. Hier müssen die Unternehmen in die Pflicht genommen werden: Wer staatlich gefördert wird, zahlt Tarif und sichert Standorte und Arbeitsplätze in Deutschland“, so Kerner.

Kerner mahnt, dass die Entwicklung der Industrie hin zu Klimaneutralität und Digitalisierung nicht an der ideologischen Verbohrtheit einzelner Parteien scheitern dürfe. Er betont: „Alle Parteien in der Bundesregierung und in den Landesregierungen müssen endlich Verantwortung übernehmen und tragfähige Lösungen für die Aufgaben und die Finanzierung der Transformation entwickeln.“
 

Finger weg vom Streikrecht

Auf der Kundgebung in Gaggenau richtete Nadine Boguslawski, Hauptkassiererin der IG Metall und zuständig für Tarifpolitik, eine klare Botschaft an Arbeitgeber und politische Kräfte, die versuchen, die Gewerkschaften durch eine Änderung des Streikrechts zu schwächen: „Wer für Tarifverträge kämpft, kämpft für Zukunft. Wer sich Tarifverträgen entzieht, verweigert Sicherheit und Perspektiven. Wer das Streikrecht angreift, gefährdet ein wertvolles Stück Demokratie. Ohne Tarifbindung gelingt keine Transformation. Tarifverträge sind die Grundlage für Gerechtigkeit, Respekt und sichere Jobs.“ Mit Tarifvertrag gibt es einfach mehr: Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit.
 

Mitmachen bei den Europawahlen

Bei den Mai-Kundgebungen ruft die Gewerkschaft auch zur Teilnahme an den Europawahlen am 9. Juni 2024 auf. Möglichst viele Menschen sollen zur Wahl gehen und ihre Stimme für ein demokratisches Europa abgeben. „Wesentliche Entscheidungen darüber, wie unsere Arbeitsplätze morgen und übermorgen aussehen, werden auch in Brüssel getroffen. Ein starkes und solidarisches Europa schafft dafür die richtigen Voraussetzungen“, so Christiane Benner.

Die Bundesregierung steht in der Verantwortung, europäische Richtlinien und Verordnungen zügig umzusetzen. Hier drängt die IG Metall auf eine schnellere und konsequentere Umsetzung etwa bei der Mindestlohnrichtlinie und der Tariftreueregelung.

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